Da sich das Jahr 2022 schon bald dem Ende zuneigt, möchten wir zu dieser Gelegenheit einige wichtige japanische Bräuche erläutern, die mit dem Übergang zum neuen Jahr einhergehen.
Am Abend des 31. gehen viele Familien zu einem Shinto-Schrein oder manchmal zu einem buddhistischen Tempel um den „hatsumōde“, den ersten Tempelbesuch des Jahres zu vollziehen.
(Die meisten Menschen gehen am 1. Januar, aber wenn man lange Warteschlangen vermeiden möchte, entscheidet man sich entweder für einen Besuch um Mitternacht des 31.12. oder nach dem 1. Januar).
Japaner neigen dazu, einen Schrein zu wählen, der für das bekannt ist, wofür sie beten wollen. Das kann Erfolg in der Liebe, eine gute Gesundheit oder auch eine erfolgreiche Karriere sein.
Um Mitternacht am 31. Dezember läuten die buddhistischen Tempel in ganz Japan insgesamt 108 Mal ihre Glocken. Im Buddhismus gibt es insgesamt 108 verschiedene Sünden, und so wird die Glocke gegen jede einzelne Sünde geläutet, um diese zu bekämpfen und dadurch den Japaner/innen zur Erleuchtung verhelfen.
Am 1. Januar versammelt sich die Familie zu traditionellen Neujahrsgerichten wie „osechi ryōri“, einer Reihe von süßen, sauren oder getrockneten Speisen, die normalerweise nur zu Neujahr serviert werden, einer Suppe aus Mochi (Reiskuchen) oder toshikoshi soba (wörtlich: „Nudeln zum Jahreswechsel“), um nur einige zu nennen. Dieses Soba-Gericht symbolisiert sowohl die Langlebigkeit (wegen der langen Nudeln) als auch den Übergang ins neue Jahr (daher der Name „toshikoshi“).
Üblicherweise tauschen Japaner/inen auch Neujahrskarten mit Freunden und E-Mails mit ihren Kollegen aus, auf denen es heißt: „Akemashite omedetō gozaimasu. Kotoshi mo yoroshiku onegai shimasu“. Oder auf Deutsch: „Frohes neues Jahr! Ich freue mich darauf, auch in diesem Jahr mit Ihnen zusammenzuarbeiten!“
Es empfiehlt sich daher, eine E-Mail an Ihre japanischen Kollegen oder Partner zu schicken, ihnen ein frohes neues Jahr zu wünschen. Diese werden es sicher zu schätzen wissen!
In Kürze folgt der nächste Blog-Beitrag, in dem wir die Bedeutung und Gebrauch von „yoroshiku onegai shimasu“ erklären werden.